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Die Busse der verschiedenen Gesellschaften fahren auf
der Strecke von Pokhara nach Kathmandu ein packendes
Rennen. Optimal schneidet unser Fahrer die Kurven,
ständig muß er schalten. Ich kann sein angespanntes,
völlig auf die Straße konzentriertes Gesicht im Seitenspiegel
sehen. Häufig wechselt Wolkendunst mit strahlendem
Sonnenschein.

In Kathmandu quartiere ich mich im Venus Lodge für 1,20 DM
pro Tag ein. Es wird gerade Silvester des Jahres "1099" - nach
dem nepalesischen Kalender - gefeiert.
Die Straßen sind festlich geschmückt. In der Stadt stehen
viele tibetanische Tempel. Die Häuser sind mit kunstvollen
Holzschnitzereien verziert.

Schöne Tanka und Mandala-Bilder sind hier erhältlich.
Nahrungsmittel und Delikatessen aus aller Welt werden
in den Geschäften angeboten. Chinesen, Tibeter, buddhistische
Mönche und Reisende aus allen Ländern bevölkern die Straßen.

Von Kathmandu bis nach Siliguri in Indien auf dem Busdach
gesessen.
Die Straßen sind kühn angelegt. Der Fahrer fährt mit hoher
Geschwindigkeit über einen hundertkurvigen Pass. - So ein
phantastisches Panorama! Vor mir liegen sechs der neun
höchsten Berge der Welt ausgebreitet. Der Blick reicht vom
Anapura über den Mount Everest bis hin zum Kanchenjunga!
Ewigkeit strahlen diese Giganten aus. Alle Fragen, Sorgen und
Wünsche sind bei diesem Anblick vergessen.

"Wir leben alle am Fuße des Himalayas."

Anschließend geht die Fahrt durchs tropische, flache
Süd-Nepal. Entlang der schmalen Asphaltstraße gehen bunt
gekleidete Menschen, Frauen im Sari mit großen schwarzen
Schirmen. Es ist sehr heiß.




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